Unser Dorf Ilten

Ilten

(für die Entstehung des Ortsnamens gibt es keine schlüssige Erklärung)


1240 Erste urkundliche Erwähnung, die tatsächliche Gründung liegt
        wahrscheinlich deutlich früher. Erste Siedlungen sollen bereits
        700 n. Chr. entstanden sein. Ilten ist wohl das wichtigste Dorf im
        „Großen Freien“, war es doch über vier Jahrhunderte Amtssitz
        der Vogtei.

1248 Herzog Otto zu Braunschweig–Lüneburg erhält die „Große Grafschaft“
        (Gegend um Lühnde–Ilten) gegen Zahlung einer jährlichen
        Leibrente. Gleichzeitig erwarb er Grundbesitz in Ilten. In
        den Jahren danach folgen Auseinandersetzungen zwischen dem
        Bistum Hildesheim und den Herzögen zu Braunschweig-Lüneburg
        um die „Große Grafschaft“ (später das „Große Freie“).

1512 Vertrag zu Minden: Die Herzöge Heinrich der
        Ältere und sein Bruder Erich zu Braunschweig– Lüneburg verzichten
        auf ihre Ansprüche auf das Gebiet der Freien vor dem
        Walde (Große Grafschaft) zugunsten von Herzog Heinrich dem
        Mittleren zu Braunschweig-Lüneburg. Die Amtvogtei Ilten steht
        unter der Lehnsherrschaft der braunschweigisch-lüneburgischen
        Welfen. Zum Amt Ilten gehörten in der größten Ausdehnung die
        Orte: Anderten, Ahlten, Bilm, Döhren, Dolgen, Evern, Gretenberg,
        Haimar, Harber, Höver, Ilten, Klein Lobke, Laatzen, Lehrte,
        Rethmar, Sehnde und Wülfel.

1523 Die Amtsvogtei Ilten wird nach Abspaltung von 3 Dörfern das
        „Große Freie“ genannt. Zum Großen Freien gehören die Orte:
        Ahlten, Anderten, Bilm, Dolgen, Evern, Gretenberg, Haimar,
        Harber, Höver, Ilten, Klein Lobke, Lehrte, Rethmar und
        Sehnde.

1618 Der Dreißigjährige Krieg wütet und hinterlässt auch in Ilten seine
        Spuren.

1655 Am 6. Oktober, als sich die Bauern noch längst nicht von den
        Kriegsleiden erholt hatten, verwüstete ein Großbrand das halbe
        Dorf. Der Wiederaufbau schritt mit herzoglicher Hilfe rasch voran.

1671 Herzog Georg Wilhelm von Celle tritt die Freien-Exklave (Wülfel,
        Döhren, Laatzen) an Herzog Johann Friedrich von Calenberg
        ab. Diese Orte bilden fortan „Das kleine Freie“.
1600 In den folgenden Jahren wird der Bau des ersten Amtshauses in
        Ilten geplant und fertiggestellt. Kostenträger waren die Bauern
        des Großen Freien.

1704 Der Amtsvogt von Bülow strebt eine Teilung des Köthenwaldes
        unter den Berechtigten an.

1723 Neubau des Kirchenschiffes der Iltener Barock–Kirche an der
        Stelle einer alten abgerissenen Kirche. Der erste Kirchenbau
        war wahrscheinlich 1118 geplant oder sogar bereits errichtet.

1734 Abriss des ersten Amtshauses und Neubau des zweiten Amtshauses,
        das noch Heute erhalten ist, bis 1738. Baumeister war
        der hannoversche Hofbaumeister Sebastian Crotogino.

1750 Neubau des Pfarrhauses

1779 Ilten baut ein neues Schulhaus.

1835 Generalteilung des Köthenwaldes; Ilten erhält den größten Anteil
        mit 1062 Morgen.

1859 Am 27. März geht das Amt Ilten im Amt Burgdorf auf. Ende der
        „Großen Freien–Zeit“. Es wird auch der 1. Dezember 1858 als
        Übergangszeitpunkt genannt.

1862 Gründung der Wahrendorffschen Anstalten. Der Landarzt
        Dr. med. Ferdinand Wahrendorff pachtet das Amtshaus und
        nimmt erste Geisteskranke auf.

1872 Dr. med. Ferdinand Wahrendorff erwirbt das Amtshaus für
        13500 Reichstaler, die unter den 565 Eigentümern aufgeteilt
        werden.

1885 Gründung des Männergesangverein Ilten 1885 e.V.

1892 Dr. med. Ferdinand Wahrendorff wird zum Geheimrat ernannt.

1887 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ilten. 55 Bürger beantragen
        die Mitgliedschaft in der FFW Ilten. Dr. Wahrendorff übernimmt
        Gut Köthenwald zunächst pachtweise, später als Eigentum.

1896 Erste Wahl eines Gemeindeausschusses nach dem

        Dreiklassenwahlrecht in Ilten. Dieses Wahlrecht wurde bis zum

        Ende des ersten Weltkrieges aufrechterhalten.

1896 Gründung des Männerturnvereines MTV Ilten.

1898 Rudolf Wahrendorff wird Nachfolger seines Vaters. Er baut die
        Krankenanstalt weiter aus.

1903 Die Drs. Robert Sauer und Wilhelm Sauer und der Ing. Hugo
        Cronjäger gründen die Gewerkschaft „Hugo“ in der Iltener Feldmark,
nach dem Gothanischen Berggesetz vom 23. Oktober 1899
mit Sitz in Ohrdruf

1906 Der Schützenverein Ilten wird gegründet.

1908 Der Schacht Hugo wird von dem Sauer-Konzern als Förderschacht
        ausgebaut.

1925 Auf dem Gelände des Schachtes Hugo wird eine Chlorcaliumfabrik
        errichtet.

1927 Bau eines Sportplatzes und einer Badeanstalt.

1939 Ilten erhält sein eigenes Wappen.

1948 Ende der Ländlichen Fortbildungsschule in Ilten.

1952 Bau einer, den gewachsenen Ansprüchen angepassten, Wasserleitung
        (Harzwasser) mit Anschluss an das Ortsnetz.

1955 Feierliche Einweihung des Rathausneubaus.

1960 In Ilten gibt es 80 Telefonanschlüsse.

1964 Neubau der Wilhelm–Raabe–Schule.

1974 Mit Wirkung vom 28. Februar 1974 wird die Gemeinde Ilten aufgelöst
        und bildet fortan mit 14 weiteren Gemeinden die neue Gemeinde
        Sehnde; ab 1997 Stadt Sehnde.

1976 Ernst Albrecht –wohnhaft in Ilten– wird zum Ministerpräsidenten
        von Niedersachsen gewählt. Er übt das Amt 15 Jahre aus.

1987 Die Freiwillige Feuerwehr Ilten feiert die 100jährige Wiederkehr
        ihrer Gründung.

1990 Die Iltener Bürger feiern das 750-jährige Bestehen ihres Ortes.

1997 In der im Neubaugebiet „AM PARK“ angesiedelte

        Musterhausausstellung können die ersten Häuser besichtigt

        werden. In der Folge werden in Ilten weitere Neubaugebiete

        ausgewiesen.

2000 Das traditionsreiche Uhrengeschäft Meyer feiert im November
        sein 150-jähriges Bestehen.

2001 Die Tochter des ehemaligen MP Albrecht, Ursula von der Leyen,
        kandidiert für den Ortsrat von Ilten und den Sehnder Rat. Im Juni
        d. J. wird am Thie eine Gedenktafel enthüllt. Sie soll an die fast
        500-jährige Geschichte der Gerichtsstätte erinnern.

2003 Ungeheuerliches Geschehen im April d. J. in Ilten. Ein bewaffneter,
        maskierter Mann lauert dem Geschäftsstellenleiter der hiesigen
        Volksbank Filiale und seinem Stellvertreter vor Dienstbeginn
        auf und zwang beide mit Bombenattrappen, den Tresor zu öffnen.
        Der Täter entkam zunächst unerkannt mit rund 100 000 Euro.
        Im Mai d.J. wird die älteste Hofstelle Nr.1, der sogenannte
        Kaiserhof, abgerissen. Es ist dies die Hofstelle mit der Ilten 1240
        erstmals urkundlich erwähnt wird.

2004 Die seit 1998 geplante Justizvollzugsanstalt nimmt am 1.10. den
        Betrieb auf.

2005 Die Freiwillige Feuerwehr Ilten bezieht ihr neues Feuerwehrhaus
        in der Glückauf Straße.
        Die Mitbürgerin Ursula von der Leyen –Tochter des MP a.D.
        Ernst Albrecht– wird Bundesfamilienministerin in Berlin.

2006 Der Verein „Unser Dorf Ilten e. V.“ wird gegründet.

2007 Das neue Einkaufzentrum „Am Park“ wird am 7.6. eröffnet.
        Zusammenstellung: Unser Dorf Ilten e.V.


Quellen: Im Wesentlichen Iltener Chronik Band 1 & 2 und Chronologie
der Heimat-Region Lehrte, Die Register der Amtsvogtei Ilten 1492-1752
sowie eigene archivierte Unterlagen aus unterschiedlichen
Quellen.